
Rund 40 Mitgliedsvertreter des Deutschen Verbandes der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften e.V. trafen sich jüngst in einer Online-Sitzung, um die Ergebnisse der aktuellen Verbandsumfrage zur Aufgaben- und Budgetentwicklung in der kommunalen und regionalen Wirtschaftsförderung zu diskutieren. Angesichts klammer kommunaler Kassen sehen sich viele Wirtschaftsförderungen aktuell Diskussionen zu Einsparungen und Budgetkürzungen ausgesetzt. Das in einer Zeit, in der die Rahmenbedingungen für Bestandsunternehmen schwierig sind und eine breite Investitionszurückhaltung zu beobachten ist, die Wohlstand und Wachstum infrage stellen.
Auch die Herausforderungen, die vor Ort in den Gemeinden, Städten, Kreisen und Regionen gelöst werden müssen, verändern sich stark. Für viele Wirtschaftsförderungen bedeutet dies, ihre Arbeit neu auszurichten und Aufgabenbereiche strategisch anpassen zu müssen. Hier schätzen viele Wirtschaftsförderungen ein, dass v.a. die Bestandsentwicklung und Fachkräftethemen auch weiterhin eine zunehmende Bedeutung haben werden, während z.B. die Ansiedlungsunterstützung oder überraschenderweise auch Nachhaltigkeitsthemen an Bedeutung verlieren könnten, so ein Ergebnis der aktuellen bundesweiten Befragung.
Obwohl hoher Handlungsdruck besteht, sehen sich allerdings zwei Drittel der befragten Kolleginnen und Kollegen kommunal geführten Spardiskussionen oder gar -zwängen ausgesetzt und über 30% der Befragten gehen sogar davon aus, dass sie in den kommenden Jahren mit einem zurückgehenden Budget werden arbeiten müssen. Ein falsches Signal, da waren sich die Teilnehmenden einig, denn gerade in schwierigen Zeiten muss die Wirtschaftsförderung gestärkt werden. Die Facharbeitsgruppe Aufgaben & Rollen der Wirtschaftsförderung des DVWE will sich aber nicht auf wohlwollende politische Entscheidungen oder Fremdhilfe verlassen, sondern die eigene Zukunft selbst zu gestalten. So verabredeten die DVWE-Mitglieder ein konkretes Arbeitsprogramm für die nächsten Sitzungen der AG und die Organisation einer zweitägigen Arbeitstagung im Herbst. Themen, die ganz oben auf der Liste stehen, sind die Konzeptionierung von Zukunftsstrategien, die Entwicklung neuer Ertrags- und Finanzierungsformen oder Geschäftsmodelle oder die stärkere Nutzung von Erfolgsmessungen sowie eine besser Außendarstellung der kommunalen und regionalen Wirtschaftsförderung.